Wie alles begann...
Auf den Hund gekommen war ich schon in frühster Kindheit. Unser letzter Familienhund war der Foxterrier meiner Eltern, als er verstarb beschlossen meine Frau und ich eine eigene Familienhund-Ära zu beginnen. Die Diskussion um Rasse und vor allem Größe des neuen Familienmitgliedes war recht heiter, da wir beide recht unterschiedliche Vorstellungen hatten. Meine Frau war eher für die kompakte Variante, eine „Fußhupe“ (man vergebe mir die Bezeichnung ;-) war mir jedoch gar nicht recht. Ein großer sollte es sein, ein Beschützer für Haus und Hof, ich bin ja schließlich ein Mann...
Bei der Rasse waren wir uns also absolut uneinig, bis zu einem Tag an dem mir beim Spaziergang zufällig die Liebe unseres Lebens über den Weg lief.
Es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick - die graziöse Erscheinung, ein wunderschönes Fell, ein freundliches und zugängliches Wesen, was artig neben einem Kinderwagen her stolzierte. Ich wusste sofort - das ist er! Und zu meiner vollen Zufriedenheit hatte er die perfekte Größe, damit auch meinem geliebten Weib diese Wahl passen könnte. Meine Rechnung ging auf denn meine Frau war nicht nur angetan sondern begeistert von diesem Hund.
Das Internet war damals noch nicht so zugänglich und so fiel uns die Recherche zu der Rasse, Haltung, Charaktereigenschaften, Überzüchtungsproblemen und nicht zuletzt nach der Frage der Anschaffung, recht schwer. Nach etlichen Sackgassen fanden wir endlich den Klub für Terrier, der uns auch prompt Informationsmaterial zugesandt hat. Da damals nur fünfzehn Züchter in Deutschland zu finden waren und pro Jahr nur ca. sechzig Welpen geboren wurden, dauerte es eine Weile bis wir unseren Kerrywelpen bekamen. Aika war ihr Name und sie war eine echte Bereicherung für unsere Familie. Sie verlebte zehn schöne Jahre als Haus-, Hof- und Wiesenhund und natürlich als vollwertiges Mitglied unseres Rudels :-)
Nachdem ihr Leben viel zu früh von einem Unfall beendet wurde, waren wir in tiefer Trauer. Ich wollte einen neuen Kerry doch meine Frau war dagegen, jeder Mensch verarbeitet seine Trauer halt auf eine andere Art. Da wir zu dieser Zeit schon Internet hatten, wagte ich doch mal einen Blick auf die aktuellen Würfe, als ich sah dass ganz in unserer Nähe, in Kassel, gerade Nachwuchs angepriesen wurde, überredete ich meine Frau doch zumindest mal vorbei zu schauen – nur mal gucken, mehr nicht, versprochen *zwinker*
So fuhren wir also nach Kassel und bewunderten die kleine Exina. Die Züchter wollten sie eigentlich selbst als Zuchthündin behalten, nachdem sie jedoch die tragische Geschichte vom Ableben unserer geliebten Aika hörten entschlossen Sie Sich, äußerst mitfühlend, dazu uns die kleine Hundedame anzubieten, unter der Prämisse allerdings dass wir sie ausstellen sollten. Wir willigten ein, Exina allerdings nicht. Sie war ein prächtiges Tier, absolut für Ausstellungen geeignet, jedoch nicht willens ihre Schönheit vor zu großem Publikum zur Schau zu stellen. Als sie ihre „Pflichtausstellungen“ hinter sich hatte beschlossen wir sie nicht weiter zu nötigen, es macht die Familie ja schließlich auch traurig wenn die Dame sich unwohl fühlt... Zur Zucht war sie allerdings gut geeignet und wir hatten ja immerhin ein Versprechen abgegeben und so schenkte sie neunzehn überaus niedlichen Welpen das Leben.
Aus Exinas ersten Wurf behielten wir die kleine Axina, die ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter ein ausgeprägtes Selbstdarstellungsbedürfnis besitzt. Sie sieht super aus, präsentiert sich gerne im Ring, posiert wie ein Superstar und macht ihre Familie sehr stolz. So begann unsere Zucht mit zwei tollen Hündinnen und setzt sich bis heute fort. Da unsere Tiere liebevolle in die Familie integriert, gut umsorgt und uns ihr Wohl sehr wichtig ist werden wir auch weiterhin unsere – Zucht mit Herz – fortsetzen.
Warum Mückenstürmer?
Das begab sich so:
Es war an einem Sommertage, da sah man am Turme der Stadtkirche, der damals noch seine hohe schlanke Spitze hatte, eine dunkle Wolke, die jedermann für Rauch hielt. Bald stürmte die Feuerglocke, die Feuerwehr rasselte heran, und auf dem Marktplatze sammelte sich eine gewaltige Menschenmenge. Mit Angst und Schrecken schaute man auf das Rauchwölklein, da es noch immer drohend am Himmel stand, und befürchtete, jeden Augenblick eine helle Flamme aus der Turmspitze herausschlagen zu sehen. Als aber die ersten Feuerwehrleute oben im Turme angelangt waren, mussten sie entdecken, dass der vermeintliche Rauch nichts anderes als ein Schwarm von Mücken war, der in der warmen Sonne lustig auf und ab tanzte.
So fand die Feuerwehr nichts zu tun, und die Bürger konnten ruhig wieder nach Hause gehen, worüber sicher niemand traurig war. Die lieben Nachbarn aber liessen sich den Vorfall nicht entgehen (denn es ist immerhin doch eine seltsame Begebenheit, dass ein Schwarm solcher schwachen Tierlein eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzen konnte) und nannten und nennen die Hersfelder bis auf den heutigen Tag die „Mückenstürmer“. Und wenn sie einen von ihnen schelten wollen, so sagen sie: „Du Herschfeller Mick“.
Tja, so war das...